Episode #43: Erwartungen loslassen – glücklich sein

Herzlich willkommen! Klicke zum Anhören der Episode auf den Play-Button.


Du kannst die Episode hier auch in Textform lesen.

Habe Hoffnungen, aber habe niemals Erwartungen. Dann erlebst du vielleicht Wunder, aber niemals Enttäuschungen

(Franz von Assisi)

Damit herzlich willkommen zur 43. Episode von Coffee or Tea, deinem Podcast für Lebensfreude und Leichtigkeit.

Du erfährst heute:

  • Warum Erwartungen dir das Leben schwer und anstrengend machen –  und sogar dem Glück im Weg stehen können.
  • Und du erfährst:
  • Welche einfache Frage du dir stellen kannst, um Ansprüche und Erwartungen loszulassen.

Am Ende dieser Episode hast du eine blitzschnelle Übung, um innerliche Anspannung abzubauen und mehr Leichtigkeit zu spüren.


Wir alle haben Erwartungen

Erwartungen - wir haben sie an andere, an uns selbst, ans Leben und die Liebe. 

In Seminaren werden die Teilnehmenden oft nach ihren Erwartungen gefragt.

Ich persönlich finde das nicht so gut.

Denn: Erwartungen sind keine Ziele – auch wenn das oft synonym verwendet wird.

Ziele sind aktiv. Wir können uns darauf zubewegen, einen Plan machen, Strategien entwickeln.

Erwartungen sind passiv. Wir können uns hinsetzen. Und nichts tun.

In Erwartung steckt das Wort Warten. 

Genau so ist es: Man wartet sehnsüchtig darauf, dass sich die Dinge, die man sich wünscht, erfüllen sollen.

Unsere Erwartungen im Leben enthalten oft viele Phantasien. 

Man sitzt da und wünscht sich eine Zukunft voller Liebe, Glück und Zufriedenheit, während das Leben an einem vorbeiziehen kann, ohne dass einem die Gegenwart bewusst ist. Während man wartet, verpasst man Chancen und schöne Momente.

Mein Lebensthema im Human Design ist übrigens das Loslassen von Erwartungen.

Ich war immer schon die Königin der Erwartungen

Du kannst dir gar nicht vorstellen, wie viele Tagträume hatte – von Ruhm, Reichtum und allem möglichen.

Und das war schon immer so. Seit ich denken kann, habe ich mir in den schönsten Farben ausgemalt, wie toll meine Zukunft sein soll.

Hast du auch solche Tagträume?


Nur in der Gegenwart öffnen sich Türen

Interessanterweise habe ich mit meinen Erwartungen ganz viel verpasst:

Ich habe nämlich nicht mitgekriegt, wo sich in der Gegenwart Türen für mich geöffnet haben.

Im Nachhinein kann ich erkennen, dass ich so damit beschäftigt war, auf Glanz und Glamour zu warten, dass ich die Gegenwart nur als lästiges Intermezzo betrachtet habe.


Manche von uns kennen es vielleicht als Warten auf den Ruhestand, wo es dann endlich losgeht mit der Freiheit. Raus aus dem Hamsterrad.

Oder als Warten aufs große Geld.

Andere warten auf die große Liebe, damit das Leben endlich die gewünschte Qualität bekommt.

Und das ist natürlich verkehrte Welt.

Heute, jetzt und hier findet das Leben statt. Und nur hier.

Hier werden die Weichen gestellt. 

Hier findet Lebensqualität statt.

Hier öffnen sich Türen, bieten sich Chancen.

Und hier können wir Genuss und Freude erleben.

Jeder Tag ist ein Gedicht, das wir aus Unachtsamkeit nicht lesen

Das hat Martin Walser gesagt.

Wenn wir in der Vorstellung leben, wir könnten Lebensqualität auf die Zukunft vertagen, ist das ein gewaltiger Denkfehler.

Wie gesagt: Das Leben findet ausschließlich in der Gegenwart statt.

Wohlgemerkt: Wünsche an sich sind etwas Schönes, wenn sie aus reinem Herzen entstehen.

Goethe hat gesagt: 

Unsere Wünsche sind Vorgefühle der Fähigkeiten, die in uns liegen

Das ist doch toll.

Das klappt aber nur, wenn uns der Verstand nicht mit seinen Erwartungen in die Quere kommt.


Anspannung macht verkrampft

Der Verstand kann unsere Wünsche so sehr verzerren, dass die Umsetzung am Ende zur Enttäuschung führt.

Wenn wir uns zu sehr mit dem Wunsch identifizieren, kommen wieder die Erwartungen ins Spiel – die Geschichten, die uns uns unser Neocortex erzählt. 

Und dann werden wir vor lauter Erwartung ganz angespannt und verkrampft.

Es gibt natürlich Erwartungen von außen, die wir erfüllen müssen und wollen – in der Familie und im Job zum Beispiel.

Aber dazu gesellen sich sehr schnell auch Erwartungen, die so gar nicht sein müssen, die einfach zu nichts nutze sind.

Dazu habe ich ein Beispiel für dich:

Vor einigen Jahren hatte mein Mann den Wunsch, dass wir Golfspielen zu unserem neuen Hobby machen.

Die Idee fand ich gar nicht so schlecht – Bewegung in der Natur, das ist grundsätzlich schon nach meinem Geschmack. 

Draußen sein, spazieren gehen, ein bisschen erzählen, ein bisschen Wettkampf. Und danach in nett zusammensitzen, essen, trinken, plaudern.

Also haben wir einen Platzreife-Kurs besucht.

Mein Mann machte relativ schnell Fortschritte, ich schlug unkontrolliert Bälle durch die Gegend.

Ich habe dann einen Golflehrer gefunden, dessen Unterricht mich auch wirklich weiterbringt.

Woche für Woche war ich beim Training, über den ganzen letzten Winter hinweg. Und so habe ich tatsächlich einige Fortschritte gemacht.

Und gleich kamen die Erwartungen: Ich stellte mir lebhaft vor, wie ich bald mit meinen neu erworbenen Kenntnissen neben meinem Mann auf dem Golfplatz stehe und ganz souverän den ersten Abschlag mache. Und nach einer angemessenen Anzahl an weiteren Schlägen den Ball ins Loch spiele.

Während mein Mann natürlich entsprechend beeindruckt von meinem Können sein soll.

Es kam dann auch der Samstag, an dem wir gemeinsam auf dem Golfplatz standen.

Ich fühlte mich großartig und für alles bereit.

Leider sah die Realität des Golfspiels anders aus als mein in Gedanken geschriebenes Drehbuch.

Ich habe ziemlich viele Bälle verschlagen.
Mein Mann hat haushoch gewonnen.

Am Ende war ich total enttäuscht. 

Meine Motivation war bei Null angekommen.

Ich hatte auch keine Lust mehr auf den Unterricht.

Wenn das alles ist, was am Ende herauskommt - wieso weiter üben?

Was war da los?

Ich habe eine ganze Weile darüber nachgedacht, während ich mich trotzdem wieder zum Üben aufgerafft habe. 

Innerlich bockig und im Widerstand bin ich zum Training gegangen.

Die ersten Schläge waren dann auch wieder das reine Chaos.

Und dann ist es mir endlich aufgefallen:

Ich war inzwischen extrem angespannt.

Im Kopf. Und entsprechend auch im Körper.

Was sollte das geben? So funktioniert jedenfalls kein guter Golfschwung. Es erzeugt nur Anstrengung. Die ist das Gegenteil von Schwung.

Und das lässt sich natürlich auch auf den Alltag übertragen. 


Anstrengung ist das Gegenteil von Leichtigkeit und Schwung

Es darf auch mal so sein – es sollte aber nicht der Dauerzustand unseres Wirkens sein.


Anstrengung erzeugt Anspannung.

Und Anspannung ist ein typisches Signal von Wünschen, die der Verstand unter seine Kontrolle gebracht hat.

Das heißt: 

Du setzt dich unter Druck.

Du bist nicht mehr im Fluß.

Deine Wahrnehmung ist eingeschränkt.

Du nimmst das grenzenlose Potential des gegenwärtigen Moments nicht wahr.

So war das auch, als ich unbedingt so toll Golf spielen wollte: Ich hatte überhaupt keinen Sinn mehr für die schöne Natur und das Miteinander.

Und: Nachdem sich die Erwartungen nicht erfüllt haben, hätte ich am liebsten hingeschmissen.

Das ist nämlich noch so eine Gefahr von Erwartungen: Ist man einmal enttäuscht, möchte man gerne die nächste Enttäuschung vermeiden.

Das ist übrigens ein interessantes Wort: Ent-Täuschung.

Da steckt viel Wahrheit drin: Ich bin einer Täuschung aufgesessen.

Ent-Täuschung findet dann statt, wenn es vorher eine Illusion gab. Ich hatte die Illusion der großen Gewinnerin beim Golf.

Und wurde volle Kanne mit der Wahrheit konfrontiert – zum Gewinnen hat es noch nicht gereicht.

Niemand erlebt gerne Enttäuschungen. Unerfüllte Erwartungen und Enttäuschungen gehen Hand in Hand.

Und so ist das Risiko groß, dass man nicht dranbleibt an einer Sache. 

Dass man immer wieder was Neues anfängt – bis zur nächsten Enttäuschung.

Von einer Sache zur nächsten. Voller großer Erwartungen angefangen, aufgegeben nach den ersten Rückschlägen.

Das war ein typisches Muster in meinem Leben, vielleicht nicht nach außen sichtbar, aber doch für mich selbst deutlich erkennbar.

Zum Glück durfte ich Human Design als Instrument zur Persönlichkeitsentwicklung kennenlernen und damit ist es mir gelungen, das Muster zu durchbrechen.

Statt also das Golfspielen aufzugeben, habe ich lieber die Erwartungen – du weißt: mein Lebensthema – losgelassen.


Das Allerwichtigste im Umgang mit Erwartungen: Loslassen!

Lass die Erwartungen wieder frei.

Das Loslassen setzt natürlich eins voraus: Vertrauen in das Leben.

Es ist vor allem ein Loslassen von der Angst. Der Angst, nicht gut genug zu sein, die Kontrolle zu verlieren, bestimmte Erfolge erreichen zu müssen. 

Dazu habe ich mir folgende Frage gestellt.

Wer bin ich ohne die Erwartungen?

Ohne das Kopfkino von Ruhm und Ehre?

Nun es ist ganz einfach: Ich bin ein Mensch, der sich dem Alltag hingibt. 

Und wenn ich mir diesen Alltag ansehe, empfinde ich große Dankbarkeit.

Ich lebe mein Leben von Tag zu Tag, von Situation zu Situation, von Möglichkeit zu Möglichkeit.

Das Leben darf schön sein, aber auch mal traurig.

Ich bin immer noch gerne erfolgreich. Das heißt, ich mag es total, wenn mein Schaffen eine positive Wirkung erzeugt. Auch das sehe ich als eine wichtige Aufgabe in meinem Leben: Mein Wissen und die daraus resultierenden Erkenntnisse weiterzugeben. So dass idealerweise ein Mehrwert für andere entsteht.


Aber all das darf mit einfachen Mitteln erfolgen. Idealerweise mit den Mitteln, die mir jetzt und hier, in diesem Moment, zur Verfügung stehen. Oder die ich mit meinen Mitteln gut erreichen kann.


Das bedeutet auch: Die Flausen in meinem Kopf loszulassen.

Loslassen kann etwas wirklich Tolles sein:

Es löst innere Anspannung, befreit uns von Erwartungen, an denen wir uns festklammern.

Ich habe dazu eine tolle Übung für dich: Sie ist quasi eine Sofortmaßnahme, die du durchführen kannst, wenn du merkst, dass du in großer Anspannung bist. 

Wenn du diesen Podcast schon eine Weile verfolgst, dann weißt du:

 

Der Körper ist die Bühne unserer Gedanken und Gefühle 

Im Körper werden all die Dramen deines Geistes aufgeführt. 

Der Körper reagiert unwillkürlich auf all den Gedankenstress.


Zum Glück funktioniert es auch umgekehrt:

Bringst du den Körper zur Ruhe, kann auch der Geist Ruhe finden.

Deshalb empfehle ich ja sehr oft Körper-Übungen, die dazu dienen, im Kopf für Ruhe zu sorgen.

Die Übung, die ich dir heute ans Herz legen möchte, kannst du dir in dieser Episode ab Minute 17:35 anhören.

Sie ist einfach – und sehr, sehr wirksam. Wie gesagt: Es geht ums Loslassen.

Wunderbar! 

Ich danke dir, dass du mir auch heute wieder deine Aufmerksamkeit geschenkt hast.

Alles Liebe,

deine Ursula

Diese Podcast-Episoden könnten dich auch interessieren

{"email":"Email address invalid","url":"Website address invalid","required":"Required field missing"}

Buche jetzt deinen kostenlosen Kennenlerntermin mit mir!

Wenn dir gefällt, was du gehört hast und du dich auf deinem Weg begleiten lassen möchtest, dann vereinbare gerne ein unverbindliches Kennenlerngespräch mit mir. In 20 Minuten finden wir heraus, wie ich dich bei deinem ganz persönlichen Thema unterstützen kann.

>