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Du kannst die Episode hier auch in Textform lesen.
Buon Giorno!
Heute melde ich mich bei dir aus Abano Terme im schönen Italien.
Hier habe ich letzte Woche einen Workshop besucht mit einem tollen Thema:
Wie kannst deine Energie für mehr Wertschätzung und Verbundenheit mit dir selbst, mit anderen und mit dem - ich nenne es mal - „großen Ganzen“ nutzen?
Und um deinen persönlichen Sinn im Leben zu erfahren.
Mir ist dabei noch mal klar geworden, wie sehr mir dieser Podcast am Herzen liegt:
Denn er ist mein Sprachrohr hinaus in die Welt, um meine Erkenntnisse - psychologisch und spirituell - mit dir zu teilen.
Es zeigt sich immer wieder, dass ich meine Energie am liebsten und besten nutzen kann, wenn ich Menschen dabei helfe, ihr persönliches Problem zu erkennen und dafür eine stimmige und liebevolle Lösung zu finden. Die dann eine nachhaltige positive Veränderung bewirkt.
Ich freue mich, wenn ich dich auch mit dieser Episode ein Stück auf deiner Reise zu dir selbst begleiten kann.
Eine Frage ...
Ich möchte dich einladen, dir selbst eine Frage zu beantworten.
Stell dir vor, du hast ein Projekt erfolgreich abgeschlossen. Oder an einer ehrenamtlichen Aktivität teilgenommen. Oder du hast ein schönes Essen gekocht.
Die Sache ist vorbei, und nun geben dir 5 Personen ein Feedback dazu.
Vier dieser Feedbacks sind positiv – eins ist kritisch. Da hat was nicht gefallen.
Und jetzt meine Frage an dich:
Woran kannst du dich im Nachgang stärker - oder auch länger - erinnern?
An die 4 positiven Feedbacks? Oder das eine kritische Feedback?
Und noch eine weitere Frage:
Welche Gefühle sind stärker?
Die Freude über die 4 positiven Feedbacks? Oder die Irritation, die Sorge oder der Ärger über das eine kritische Feedback?
Ein Gruß aus der Vergangenheit
Lass mich raten: Vermutlich erzeugt die Kritik stärkere Gefühle und bleibt länger haften.
Verständlich! Das ist Teil unseres evolutionären Erbes. Unser Gehirn ist darauf programmiert, Gefahren und Probleme stärker zu gewichten – das nennt sich der Negativitätsbias.
Früher hat uns das geholfen zu überleben. Heute führt es dazu, dass wir:
- grübeln statt genießen,
- Sorgen wälzen statt loszulassen,
- Dinge persönlich nehmen
- und das Negative immer ein bisschen lauter hören als das Gute.
Natürlich empfehle ich dir, über Kritik nachzudenken und daraus etwas zu lernen. Aber dann darf es auch gut sein.
Denn:
Freude und tiefe Zufriedenheit sind deine eigentliche Essenz.
Sie lassen dich wachsen und aufblühen und sorgen dafür, dass du auch unter herausfordernden Umständen Momente der Ruhe und Entspannung findest.
Deshalb erfährst du heute
- Warum es uns oft leichter fällt, uns Sorgen zu machen als einfach unbeschwert und fröhlich zu sein.
- Warum Angst nicht nur Kopfsache ist, sondern auch den Körper schwächt.
- Was unser Schulsystem mit unseren Ängsten zu tun hat.
- Wie du deine Lebensqualität bewusst genießen kannst.
- Was der Unterschied zwischen Pessimismus und Depression ist.
Und du erhältst du eine einfache, schöne Übung, die deine Stimmung heben und dir mehr Freude und Zufriedenheit geben kann.
Bleib also bis zum Schluss dran.
Eine Geschichte aus dem Coaching
Eine meiner Klientinnen, nennen wir sie mal Anna, ist Anfang 30 und arbeitet als Juristin in einem großen Unternehmen. Sie hat sich einen guten Ruf erarbeitet.
Ihre Kolleg:innen schätzen ihre Klarheit, ihren Humor und ihre strukturierte Art. Auch privat scheint es rund zu laufen: Seit gut einem Jahr ist sie in einer liebevollen Beziehung mit ihrem Partner, mit dem sie gerade eine gemeinsame Wohnung sucht.
Und trotzdem: Wenn sie abends zur Ruhe kommt, schleichen sich Gedanken ein wie: „Das kann doch nicht ewig gutgehen.“ oder „Die Kollegin X hat heute so komisch geschaut – vielleicht will sie mich loswerden.“ Oder: „Was, wenn wir den Auftrag Y verlieren? Dann verliere ich sicher auch meinen Job.“
In unserem Coaching wird schnell klar: Anna hat sich mit Engagement und Klugheit ein stabiles Leben aufgebaut, aber innerlich traut sie diesem Frieden nicht.
Wenn es schön ist und gut läuft, startet sie unbewusst einen Suchauftrag: „Wo ist der Haken an der Sache?“
So kann sie nie wirklich zufrieden sein.
Manchmal kreiert sie sich auch in ihrem Kopf Dramen, die keine Entsprechung in der äußeren Wirklichkeit haben, zum Beispiel die befürchtete Kündigung und damit einhergehende finanzielle Probleme.
Oder auch eine Beziehungskrise, weil sie sich abwechselnd fragt: Bin ich gut genug für meinen Partner? Ist mein Partner gut genug für mich?
Diese inneren Desaster-Geschichten führen dazu, dass sie sich dann emotional vollkommen verausgabt. Und aus einem Zustand, der objektiv als stabil und positiv beschreibbar ist, in den totalen Stress- und Krisenmodus rutscht.
Sie findet aus diesem Zustand auch nicht gut wieder heraus.
Was ist die Ursache? Und vor allem: Wie lässt sich das ändern?
Warum es so schwer ist, zufrieden zu sein
Es gibt mehrere Gründe.
Der erste ist der eben erwähnte Negativitätsbias – oder auf Deutsch: die Tendenz zur Negativität.
Das bedeutet: Kritik bleibt länger hängen als Lob. Ein kleiner Fehler beschäftigt uns mehr als zehn Dinge, die gut laufen. Und obwohl der Tag überwiegend schön war, erinnern wir uns abends vor allem an den einen stressigen Moment.
Warum ist das so?
Evolutionär gesehen diente dieser Bias wie gesagt unserem Überleben:
Wer sich besser an Gefahren erinnerte, konnte schneller reagieren, sich schützen und überleben.
Unser Gehirn ist wie ein Alarm-System – wachsam, kritisch, immer auf der Suche nach dem, was schief laufen könnte.
Auch die eigene Lebensgeschichte spielt hierbei eine große Rolle.
Kindheitserfahrungen (z. B. Vernachlässigung, übermäßige Kritik, emotionale Unsicherheit) führen dazu, dass das Gehirn „lernt“, Gefahren, Zurückweisung oder Mangel als „normal“ zu interpretieren. Diese Muster werden wirken oft unterhalb der Bewusstseinsschwelle. Unser Gehirn ist dann durch diese Erfahrungen des Mangels bestens darauf trainiert, negative Reize blitzschnell zu erkennen und abzuwehren, um sich zu schützen – selbst dann, wenn objektiv keine Gefahr besteht.
Das Problem ist:
Durch den Kummer der frühen Jahre ist dieser Abwehr-Mechanismus überaktiv.
Statt uns wirklich zu schützen, sabotiert er unser Wohlbefinden ganz heftig. Denn es gibt ja stets diesen unterschwelligen Suchauftrag nach Bestätigung des negativen Bildes.
Dieser innere Suchauftrag sorgt dafür, dass wir unser Glück misstrauisch beäugen, Erfolg relativieren und im Gedankenkarussell hängen bleiben. Und das ist dann so, als wären wir mit einem schwarzen Textmarker unterwegs – er markiert vor allem die Probleme, nicht die Ressourcen.
Nicht für die Schule lernen wir???
Meiner Meinung nach trägt auch unser Schulsystem dazu bei, Ängste zu verstärken. Im Fokus stehen die Noten, die strategisch kluge Fächerwahl, der bestmögliche Abschluss.
Mich erinnert die Schule an den Frühstücks-Saal hier im Hotel in Abano. Da beobachte ich morgens folgendes: Wir Gäste kommen, werden gefragt, ob wir Hausgäste sind und darüber informiert, in welchen Bereichen wir sitzen dürfen. Bitte nicht im Bereich, der bereits für das Mittagessen eingedeckt ist - verständlich! - bitte nicht in der Mitte auf der Terrasse - nicht nachvollziehbar, bitte nur zu viert an Vierertischen, zu zweit an den Zweiertischen. Alles klar, wird gemacht.
Das Personal hat ein klares Ziel und das ist deutlich spürbar: Sie sind für die Ordnung an den Tischen und die Einhaltung der Regeln zuständig.
Nicht dass ein Missverständnis aufkommt. Alle sind freundlich und nett. Aber es ist einfach spürbar: Es geht nicht um den Gast, den Menschen, der da sitzt. Es geht um die Wahrung einer bestimmten Struktur. Aufdecken, Abräumen, Kontrolle der Frühstücksberechtigung. Das ist der Arbeitsauftrag. Und das ist ein kleiner aber deutlicher Unterschied.
Um jetzt mal wieder zurück zur Schule zu kommen und zu dem, was die Schüler:innen dort erleben: Ich finde, es ist oft ähnlich, jedenfalls habe ich das bei meinen Töchtern so erlebt.
Im Vordergrund steht der Lehrplan, der bis zu den Ferien zu bewältigen ist, der Stundenplan, der vorschreibt, wann welches Thema dran ist und wann man in die Pause darf, die Klausuren, die geschrieben werden müssen, und als zentrales Element: die Noten, die dabei herauskommen, die Zeugnisse und der Abschluss, der erzielt werden soll.
Nicht dass ich hier falsch verstanden werde: Regeln und Strukturen sind unerlässlich, um nicht im Chaos zu landen. Und ich kenne sehr nette und engagierte Lehrer:innen.
Aber mir erscheint es, als verwalte das Schulsystem sich vor allem selbst. Der Mensch mit seinen Stärken und Schwächen, der sich in diesem System bewegt, die Begeisterung für die Lernthemen, die Entwicklung, Stärkung und das Hineinwachsen in die Welt der Erwachsenen spielen eine sehr, sehr untergeordnete Rolle, wenn überhaupt.
Und das erzeugt bei vielen jungen Menschen Ängste. Der Druck ist groß: Passe ich in dieses System? Alles dreht sich um die Noten und den Abschluss. Kriege ich das hin? Und zwar so gut, dass ich auch den Ausbildungs- oder Studienplatz bekomme, den ich mir wünsche.
Was wünsche ich mir überhaupt? Was kann ich eigentlich gut? Was mache ich gerne?
Wer unbequem ist, aneckt oder Talente hat, die in der Schule nicht bedeutsam sind, leidet ebenfalls.
Warum ein Medien-Detox hilft
Und noch ein Verstärker, der vehement ist: Wir leben in einem Dauerfeuer der Reize. Ständige Erreichbarkeit, Multitasking, Lärm, Informationen, wenig echte Pausen – unser Nervensystem kommt da kaum noch hinterher. Was früher ein kurzer Stressimpuls war (z. B. die Flucht vor dem Säbelzahntiger), wird heute zum chronischen Alarmzustand.
Eine liebe Kollegin erzählte mir, dass sie sich mitten auf dem Vierwaldstätter See befand, als ihr Handy meldete, dass Russland die Ukraine angegriffen habe. Das habe sie in einen ungeheuren Alarmzustand versetzt, von dem sie sich nur ganz schlecht wieder erholen konnte, obwohl sie faktisch ja gar nichts tun konnte.
Und diesen Alarmzustand durch die Nachrichten kennen wir alle.
Deshalb empfehle ich, gezielt auszuwählen, wann und über welche Kanäle man sich über das Weltgeschehen informiert.
Denn die Medien können uns ansonsten 24 Stunden mit schlechten Nachrichten bombardieren. Und dann wird der Alarmzustand unser Grundzustand.
Noch mal zurück zu Anna, meiner Coaching-Klientin.
In ihrer Herkunftsfamilie gab es immer wieder unerwartete Wendungen, emotionale Unsicherheit und Konflikte. Sicherheit war nie ein Dauerzustand – und Glück fühlte sich nie ganz ungefährlich an. Heute schützt sich Anna unbewusst, indem sie mögliche Katastrophen vorwegnimmt. Ein Teil von ihr glaubt: Wenn ich mich innerlich darauf vorbereite, kann es mich nicht so hart treffen.
Und so kommt es zu Gedanken wie:
„Erwarte lieber nicht zu viel – dann wirst du nicht enttäuscht.“
Oder:
„Wenn ich mich zu sehr freue, passiert bestimmt etwas Schlimmes.“ Doch was Anna dabei verliert, ist die Fähigkeit, das Jetzt uneingeschränkt zu genießen. Und das reduziert beträchtlich Annas Lebensqualität.
Lebensqualität – von Moment zu Moment
Denn: Lebensqualität ist nicht so sehr das große Ganze, der große Komfort um uns herum.
Wahre Lebensqualität entfaltet sich vielmehr von Moment zu Moment.
Was meine ich damit? Egal wie angenehm und komfortabel deine Lebensumstände sind, ein wunderschönes Haus vielleicht, supernette Freunde, eine tolle Ferienreise, genügend Geld auf dem Konto - du kannst das Ganze immer nur IN DIESEM MOMENT erleben. Und dann wieder im Moment den du danach erlebst. Und wieder. Von Moment zu Moment.
Und selbst wenn sich das Große und Ganze nicht so komfortabel gestalten sollte, wie du es gerne hättest, vielleicht ist das Bankkonto nicht prall gefüllt oder die Wohnung ein bisschen chaotisch - so bist du doch jetzt in einem Moment, in dem es dir recht gut geht.
Achte bitte mal darauf:
Wo bist du gerade?
Wo sitzt du, während du dir die Zeit für diesen Podcast nimmst? Vielleicht bist du auch mit dem Fahrrad oder auf einem Spaziergang unterwegs.
Aber ich vermute, wo auch immer du bist - du erlebst gerade einen Moment der GUTEN Lebensqualität. Nimm das gerne mal wahr. Unabhängig von allem anderen, was vielleicht später auf dich wartet.
Diesen Moment in dem alles okay ist.
Dafür können wir dankbar sein. Für genau diese Momente, in denen alles okay ist.
Ich bin dankbar, dass ich dir jetzt und hier diese Episode von „Coffee or Tea“ zur Verfügung stelle und dass du das hier liest.
Hoffentlich ganz frei und unbeschwert, ohne pressierende Nöte im Hinterkopf.
Das wäre ganz, ganz super.
Angst – wenn der Kopf nie frei ist
Bei Menschen wie meiner Klientin Anna ist der Kopf nie so ganz frei. Deshalb kommt sie ja auch ins Coaching.
Unterschwellig läuft die Angst mit, es könnte was Schlimmes passieren.
Was man wissen muss: Angst ist aber nicht nur Kopfsache, sie vibriert in jeder einzelnen Körperzelle.
Kurzfristige Angst kann das Immunsystem aktivieren, was durchaus sinnvoll ist (z. B. bei Gefahr).
Aber chronische Angst raubt uns entscheidende Anteile unserer Lebensenergie.
- Das Immunsystem wird entweder überaktiv. Das kann zu Entzündungen führen.
- Oder es wird geschwächt. Das sorgt für eine höhere Infektanfälligkeit.
Verschiedene Zellen des Immunsystems funktionieren bei chronischer Angst schlechter oder verändern ihre Aktivität.
Es ist wirklich wichtig:
Angst verändert den Körper bis in die Zellebene.
Und noch mal: Kurzfristige Angst ist evolutionär sinnvoll – sie schützt uns.
Aber anhaltende oder chronische Angst wirkt wie ein Gift für die Zellen:
- Sie verlangsamt Heilungsprozesse
- beschleunigt die Alterung
- schädigt deine DNA
- verändert das Immunsystem
Falls du also oft Angst verspürst – vor neuen Situationen vielleicht, vor komplexen Aufgaben, vor schwierigen Begegnungen, vor finanziellem Mangel oder auch ganz allgemein, dann nimm das nicht einfach so hin.
Versuch auch nicht, die Angst zu ignorieren oder wegzuschieben.
Du darfst dir einen bewussten und gleichzeitig aktiven Umgang mit deiner Angst angewöhnen. Und das bedeutet: Dich nicht von der Angst kontrollieren zu lassen, sondern deinerseits die Angst zu kontrollieren. Die Angst darf ein Teil von dir sein, aber du darfst ihr nicht die Chef-Rolle übertragen.
Genau dazu gibt es Mentalübungen und Übungen, die auf den Körper wirken. Du kannst meditieren, eine Atemtechnik praktizieren oder eine Runde um den Block joggen oder 10 Liegestützen machen, je nach dem, was dir mehr entsprecht.
Aber auch ein wertschätzendes soziales Umfeld oder bei Bedarf eine psychologische Begleitung helfen, den Druck rauszunehmen um den Boden unter den Füßen zurückzugewinnen.
Übrigens bieten mein Kollege, der forensische Psychotherapeut Edgar Blawatt, und ich vom 7. bis 9. Oktober in Langenfeld einen sehr schönen Workshop zum Thema Resilienz an, der dir hierbei sehr, sehr weiterhelfen kann. Ich verlinke dir HIER den Kurs, der in NRW als Bildungsurlaub anerkannt ist.
Du kannst mir auch gerne eine Mail senden, wenn du mehr wissen willst.
Das innere Gleichgewicht kann uns nach unten ziehen
Ein Aspekt, der auch eine große Rolle für das persönliche Glücksempfinden spielt ist die sogenannte Homöostase.
Kurz gesagt ist das die Neigung, unser emotionales Gleichgewicht bewahren oder wieder herstellen zu wollen.
Wir alle haben eine emotionale Grundtemperatur - vielleicht schwingen wir emotional grundsätzlich recht hoch und haben einen Grundzustand von Zufriedenheit und Optimismus, oder aber wir haben möglicherweise auch einen Grundzustand, der immer das Haar in der Suppe und das Risiko in der Chance sieht.
Dieser Grundzustand ist von unserer Persönlichkeit und unseren Erfahrungen abhängig und strebt danach, sich selbst zu erhalten.
Wenn du jetzt mal ehrlich in dich hineinhorchst - auf einer Skala von 1 - 5, wo stehst du da?
1 – Du erwartest meist das Schlechteste, vertraust selten darauf, dass Dinge gut ausgehen, und interpretierst ungewisse Situationen vor allem negativ. |
2 – Du neigst dazu, eher Risiken und Probleme zu sehen als Chancen. Du hoffst auf gute Ergebnisse, aber rechnest grundsätzlich mit dem Gegenteil. |
3 – Du siehst sowohl Chancen als auch Risiken. Du erkennst Probleme an, glaubst aber auch daran, dass sie lösbar sind. Du denkst: „Es kann gutgehen, muss aber nicht.“ |
4 – Du erwartest meist positive Entwicklungen. Du siehst Herausforderungen, aber glaubst daran, dass es sich lohnt, dranzubleiben. Du denkst: „Das wird schon!“ |
5 – Du gehst fest davon aus, dass Dinge sich gut entwickeln – selbst in schwierigen Situationen. Du hast hohes Vertrauen in dich, andere und das Leben. |
Diese Grundeinstellung hat einen großen Einfluss darauf, wie hoch unsere Bereitschaft ist, einer Veränderung überhaupt eine Chance einzuräumen.
Doch wenn wir im Leben etwas dazu lernen möchten, dann ist es superwichtig, dass wir zumindest einen realistischen Blick auf die Sache haben.
Und das wir uns erlauben, auch mal aus der Balance zu geraten.
Jedoch, und das kenne ich aus meinen Seminaren, gibt es Menschen, die sich wahnsinnig schwer tun, neue Erkenntnisse zu gewinnen und daran zu wachsen und aufzublühen.
Denn: Sowie etwas Tolles passiert und man eigentlich mal total entspannen und zufrieden sein könnte, entsteht Unruhe. Ich spreche hier, vereinfacht gesagt, Typ 1 und 2 an.
Der Zustand von Gelassenheit, bedingungsloser Freude und Zufriedenheit passt überhaupt nicht zum Grundzustand von 1 und 2.
Und da wir bestrebt sind, die Welt im Einklang mit uns selbst zu erleben, wird unterbewusst ein Suchauftrag nach dem Haar in der Suppe gestartet.
Diese inneren Muster sind oft unbewusste Schutzmechanismen.
Wir gewöhnen uns dabei an dauerhafte Anspannung, an (Selbst-)Kritik, an grundsätzliche Zweifel – und verlernen dabei manchmal, wie sich Leichtigkeit oder Freude eigentlich anfühlt.
Die gute Nachricht ist: Wir können uns da raus holen. Dazu gleich mehr.
Aber erst einmal Achtung – Vielleicht fragst du dich: Wo ist eigentlich der Unterschied zwischen pessimistischen Gedanken und einer echten Depression.
Der Unterschied zwischen pessimistischen Gedanken und einer Depression
Pessimistische Gedanken sind so etwas wie:
- „Das wird bestimmt schiefgehen.“
- „Ich bin einfach nicht so gut wie die anderen.“
- „Die meinen das bestimmt nicht ehrlich.“
Diese Gedanken können stressen, aber sie sind oft situationsbezogen. Sie tauchen bei Misserfolgen, Unsicherheiten oder Stress auf – und sie lassen sich durch neue Erfahrungen, Gespräche oder bewusstes Umdenken meist wieder korrigieren.
Eine Depression dagegen ist eine ernstzunehmende psychische Erkrankung. Sie geht weit über einzelne negative Gedanken hinaus. Typisch ist ein ganzer Zustand von anhaltender innerer Dunkelheit, der mindestens zwei Wochen oder länger anhält:
- Tiefe Erschöpfung, Freudlosigkeit, Antriebslosigkeit
- Selbstzweifel, Schuldgefühle, Gefühl innerer Leere
- Schlafstörungen, Appetitveränderung, körperliche Beschwerden
- Gedanken wie: „Ich schaffe gar nichts mehr.“ oder sogar „Ich will nicht mehr leben.“
Anders als bei bloßem Pessimismus hilft Aufmunterung kaum – Betroffene wissen, dass Dinge theoretisch besser sein könnten, fühlen es aber nicht mehr.
Zusammengefasst:
- Pessimismus ist eine Denkweise – oft gelernt, aber veränderbar.
- Depression ist ein Zustand – oft verbunden mit körperlichen und seelischen Symptomen, der Hilfe braucht.
Wenn du oder jemand, den du kennst, über längere Zeit das Gefühl hat, innerlich festzustecken oder keinen Ausweg mehr zu sehen: Bitte sprich mit einer Vertrauensperson oder hol dir professionelle Unterstützung. Depression ist behandelbar!
Die gute Nachricht für uns alle ist:
Glück ist lernbar!
Nicht als Dauerzustand – das wäre unnatürlich.
Aber als Fähigkeit, sich immer wieder dem Positiven zuzuwenden. Und deutlich mehr Zufriedenheit als Unzufriedenheit zu empfinden.
Zum Beispiel durch:
- kleine Momente der Dankbarkeit,
- das bewusste Wahrnehmen schöner Augenblicke,
- Mitgefühl mit sich selbst,
- oder das einfache Innehalten.
Glück beginnt oft im Kleinen – in der Fähigkeit, jetzt da zu sein.
Dazu habe ich eine schöne Übung für dich. Sie beginnt im Podcast-Audio ab Minute 31:20.
Höre gerne rein und mache mit.
Im Coaching hat meine Klientin Anna gelernt, lernen mit ihrem wachsamen Teil in ihr positiv zu arbeiten. Anna hat Rituale entwickelt, in denen sie Sicherheit und Stabilität im Körper erfährt
Und sie übt, positive Gefühle nicht gleich zu hinterfragen, sondern zu halten.
Letztens sagt sie:
„Ich habe neulich morgens gemerkt: Ich bin gerade wirklich glücklich. Und diesmal habe ich es mir erlaubt, einfach so zu bleiben. Für fünf Minuten. Ohne Gegenwehr.“
Wenn du merkst, hey - das klingt spannend, aber ich kann mir gut vorstellen, dass ich hier gerne Unterstützung haben möchte, dann lade ich dich ein, einen kostenlosen Kennenlern-Termin am Telefon mit mir zu buchen. Du kannst deinen Wunschtermin auswählen und dann können wir gemeinsam besprechen, wie dir meine psychologische Beratung helfen kann, dein persönliches Thema zu bearbeiten.
Und wenn es dir diese Folge gefallen hat, abonniere meinen Podcast, teile ihn mit Menschen, die dir am Herzen liegen und schreibe mir gerne eine 5-Sterne-Bewertung bei Apple Podcasts oder klicke den Like-Button bei YouTube.
Danke fürs Dasein, bis zum nächsten Mal - und vergiss nicht:
Du musst nicht perfekt sein, um glücklich zu sein.
Du darfst einfach Mensch sein.
Deine Ursula